Vaterschaft als Honorararzt

Ich bin Familienvater von zwei tollen Kindern. Des öfteren bekomme ich Fragen, wie sich meine Vaterschaft mit meiner Vertretungstätigkeit vereinbaren lässt. Für mich sieht das folgendermaßen aus:

Zwei Rollen

Wenn ich in einem Einsatz bin, kann ich mich ganz und gar auf meine Arbeit konzentrieren. Wenn ich zu Hause bin, kann ich dagegen mit ganzem Herzen für meine Familie da sein. Ich entgehe so dem Stress eines Angestellten, der jeden Tag überarbeitet nach Hause kommt und dann keine Energie mehr für die Familie hat. Ich kann mich immer ganz auf die jeweilige Rolle konzentrieren und dies empfinde ich als sehr befriedigend.

Während meiner Einsätze vermisse ich meine Frau und meine Kinder sehr. Mir wird so immer wieder bewusst, wie wichtig mir meine Familie ist. Ich glaube, dass dieses Vermissen sehr positiv für meine Beziehungen ist.

Elternzeit in Teilzeit ist prima!

Erst bei unserem zweiten Kind ist mir bewusst geworden, dass man die Elternzeit auch in Teilzeit nehmen kann. Ich habe mich für 11 Monate entschieden.

Für mich war es schwierig zu entscheiden, wie viel ich zusätzlich arbeiten sollte. Für die Überlegungen sind zwei Dinge wichtig:

  1. Versorgung der Stammkunden
  2. Ausreichendes Einkommen

Wichtig ist, dass das Einkommen “nur” ausreichen muss. Es geht nicht darum möglichst viel zu verdienen, sondern darum möglichst viel Zeit mit der Familie zu verbringen.

Unruhige Nächte

Ein unerwartetes Problem war der Schlafmangel, den man als Eltern “erleidet”. Die Elternzeit erlaubte mir Nächte mit meinen Kinder durch zu machen. So kannte meine Frau auch etwas Schlaf bekommen. Ich konnte meinen Schlaf dann im Laufe des Tages nachholen. Dies hat die Probleme durch den Schlafmangel etwas abgemildert.

Zeit für die Familienbeziehung

Wir haben uns für einen bindungsorientierten Familienstil entschieden: Das so genannte Attachement Parenting. Dabei geht es vor allem um eine Orientierung an den Bedürfnissen aller Familienmitglieder. Da ich viel Zeit mit meinen Kinder verbringen kann, habe ich Vertrauen in meine Fähigkeiten als Vater bekommen, und ich weiß, dass ich die Bedürfnisse meiner Kinder erfüllen kann.

Fazit

Ich empfinde die Zeit mit meiner Familie als puren Luxus und ich rate jedem angehenden Vater so viel Elternzeit wie möglich einzufordern. Diese Zeit ist einmalig im Leben und kommt nicht wieder. Es ist ein Lebensabschnitt, den man ganz sich und seiner Familie widmen sollte. Die Tätigkeit als Honorararzt ermöglicht mir Selbstverwirklichung durch meine Arbeit und durch meine Familie.